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Korrespondenz

RITALIN OHNE SUCHTPOTENTIAL?

RITALIN wird nicht spätestens in der Pubertät abgesetzt (a-t 9 [1999], 96), sondern häufig weitergegeben. Im Zuge der vermehrten Erkennung von ADD und ADHD (hyperkinetische Störungen, -Red.) im späteren Alter wie auch im Erwachsenenalter wird es häufig durch die Pubertät weitergeführt, nach der Pubertät erst angesetzt oder sogar im Erwachsenenalter begonnen.

Ein Missbrauchspotential von speziell RITALIN (ich beziehe mich hier nicht verallgemeinernd wie Sie auf Stimulanzien, sondern nur auf RITALIN) wird bei ADD- und ADHD-Kranken heute generell abgelehnt. Im Gegenteil geht man heute davon aus, dass eine Tendenz zu Sucht und Abhängigkeit von Drogen bei den mit RITALIN behandelten ADD-ern sogar deutlich geringer ist, weil die Sozialisierung auf positive Weise erfolgt, diese Menschen ihre Schul- und Berufsausbildung bekommen können und damit deutlich weniger anfällig sind für den sozialen Abstieg.

Dr. med. H. TIMM (Arzt f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Badearzt)
D-23669 Timmendorfer Strand/p>

Gleichlautend wird in Ländern wie Deutschland, Großbritannien und den USA die Anwendung von Methylphenidat (RITALIN) bei Kindern mit hyperkinetischem Syndrom zeitlich begrenzt: "Im Allgemeinen während oder nach der Pubertät beendet"1 (usually finally discontinued during or after puberty"2,3). In der Praxis werden diese Hinweise allerdings unzureichend beachtet. Es mangelt an kontrollierten Studien zu den Langzeiteffekten der Behandlung von Kindern mit der Amphetamin-Variante.3 Erfahrungen aus der ambulanten Praxis werden nicht systematisch ausgewertet. Dies mag auch zur Unsicherheit in der Beurteilung des Abhängigkeitpotentials beitragen. In den Produktinformationen wird auf die Gefährdung hingewiesen.1-3

1

Novartis Pharma: RITALIN-Fachinformation, Stand: Nov. 1997

2

British National Formulary, British Medical Ass., 37 (März 1999), Seite 191

3

Physicians' Desk Reference 53, 1999, Medical Economics Comp., Seite 2078


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