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Kurz und bündig

(Ent)Täuschende Liste "Notwendige Arzneimittel": Die Verbraucher-Zentrale Hamburg veröffentlicht in Öko Test 3/2000 als "Notwendige Arzneimittel" bezeichnete "Empfehlungen zum Gebrauch pflanzlicher, homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel". Der Titel täuscht: Für keines der genannten Arzneimittel werden Nutzenbelege geliefert, die heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Keines der aufgeführten Arzneimittel ist somit "notwendig". Verbraucher und Fachkreise können der Aufstellung keine relevanten Informationen entnehmen. Lediglich die Hersteller profitieren von der in Kooperation von Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, Barmer Ersatzkasse und Verbraucher-Zentrale entstandenen 60-seitigen angeblichen "Positivliste". "Was nicht in der Liste steht, ist fragwürdig" (SZ vom 29. Febr. 2000). Mit diesen Worten bestätigt der Projektleiter und ehemalige Präsident der Berliner Ärztekammer, Ellis HUBER, indirekt den Marketingzweck der "Empfehlungen". Obwohl auch für die in der Liste genannten Produkte kein Nutzen belegt ist, können die Firmen nun auf die Einstufung als "notwendiges Arzneimittel" hinweisen. Dies ist grobe Irreführung der Verbraucher durch Verbraucherverband, BEK und Öko Test. Öffentliche Gelder und Beiträge von Versicherten werden missbraucht, die besser der Aufklärung der Verbraucher beziehungsweise der Behandlung Kranker dienen sollten. Erhalten wir deshalb trotz zweimaliger Aufforderung von der Verbraucher-Zentrale keine Auskunft, wie die Kosten des Projekts verteilt sind? -Red.

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Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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