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Hypothyreose - Schilddrüsenhormone kombinieren? Seit den 70er Jahren hat sich zur Behandlung der Hypothyreose die Substitution mit Levothyroxin (T4, EUTHYROX u.a.) durchgesetzt. Da im Körper T4 zu Liothyronin (T3) umgesetzt wird, entstehen ausreichende T3-Spiegel. Die bei Einnahme von T3 vorkommenden, durch rasche Spitzenspiegel bedingten thyreotoxischen Symptome und mögliche Folgeschäden lassen sich so vermeiden. T3/T4-Kombinationen vom Typ NOVOTHYRAL machen heute nur noch 9% der verordneten reinen Schilddrüsenhormon-Präparate aus (SCHWABE, U., PAFFRATH, D. [Hrsg.]: "Arzneiverordnungs-Report 1999", Springer, Berlin 2000, Seite 531). In einem deutschen Editorial wird jetzt "eine Renaissance der Kombinationsbehandlung in das therapeutische Blickfeld" gerückt (MENG, W.: MMW-Fortschr. Med. 2000; 142: 329-30). Als Referenz dient eine fünfwöchige Vergleichsstudie bei 33 Patienten, die T4 oder T4 plus T3 einnehmen. Danach sollen sich auf der Basis psychologischer Tests Vorteile für die Kombination hinsichtlich Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit, Abnahme der Depressivität u.a. ergeben (BUNEVICIUS, R. et al.: N. Engl. J. Med. 1999; 340: 424-9). Die Untersuchung ist methodisch unzulänglich (zu kurz, nicht nachvollziehbar hohe T4-Tagesdosierungen u.a.). Zudem sind die Befunde klinisch irrelevant: Die Tests zu Aufmerksamkeit, Stimmung u.a. liegen sowohl unter T4 als auch unter T4/T3 im Normbereich. So beträgt der Score für Müdigkeit unter T4 9,3 (normal: unter 18), unter der Kombination 7,2. Kritik an der Kombinationsstudie erscheint hierzulande unerwünscht. Leserbriefe namhafter Endokrinologen zum MMW-Editorial bleiben unveröffentlicht, -Red.

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