In diesen Tagen kommt das Bisphosphonat Alendronat als FOSAMAX 70 mg zur einmal wöchentlichen Einnahme statt täglich 10 mg in den
Handel. Es soll der Therapie postmenopausaler Osteoporose dienen. Auch für Risedronat (ACTONEL) wird eine Wochenversion entwickelt.
Lediglich eine klinische Studie ist veröffentlicht, in der beide Alendronat-Regime verglichen werden.1 Nach einem Jahr lässt
sich bei 889 Frauen mit Osteoporose nach den Wechseljahren kein Unterschied hinsichtlich des Surrogatparameters Knochendichte erkennen. Studien, die auf
Vergleiche der klinisch relevanten Frakturrate ausgelegt sind, fehlen.
Die Magen-Darm-Verträglichkeit beider Einnahmeformen unterscheidet sich nicht. Die Häufigkeit von Ösophagus-, Magen- und Duodenalreizung
(vgl. a-t 1999; Nr. 5: 51-3) wird unter der Wochendosis als "tendenziell niedriger"1 beschrieben.
Statistische Berechnungen hierzu fehlen. Es gibt aber Anhalt für unterschiedliche Ausgangssituationen in den Gruppen: Eine Frau, die unter täglicher
Einnahme eine Ösophagusstriktur entwickelt, hätte das Mittel nicht erhalten dürfen, da sie nach Bulbärpolio an Schluckstörungen leidet.
Dass FOSAMAX 70 mg "sehr wahrscheinlich die Therapiecompliance" verbessert,1 ist Spekulation, da nicht untersucht.
FAZIT: Gemessen am Surrogatparameter Knochendichte scheint zwischen wöchentlicher (FOSAMAX 70 mg) und täglicher Einnahme des
Bisphosphonats Alendronat kein Unterschied zu bestehen. Angebliche Vorteile hinsichtlich Speiseröhrenverträglichkeit und Compliance sind nicht
belegt.
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