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Akute Arthritis in Verbindung mit Thrombozytenaggregationshemmer Ticlopidin (TIKLYD u.a.): Nach einmonatiger Einnahme von zweimal täglich 250 mg Ticlopidin (TIKLYD u.a.) entwickelt ein 55-jähriger Mann Polyarthritis mit Schmerzen, Schwellung, Überhitzung und Rötung wechselnder Gelenke von Hand und Knie sowie der oberen Sprunggelenke. Die Beschwerden bessern sich nach Absetzen (NETZWERK-Bericht 8.080). Ähnlich ergeht es einer 65-jährigen Diabetikerin, die nach Myokardinfarkt fünf Tage lang zweimal täglich 250 mg Ticlopidin einnimmt bei gleichzeitiger Langzeittherapie mit Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.), Pravastatin (PRAVASIN u.a.) und Insulin. Neben diffusem Hautausschlag schwellen Finger, Hand- und Kniegelenke an, sind überwärmt und schmerzen. Fieber und Krankheitsgefühl bestehen nicht. Tests auf Rheumafaktor sowie antinukleäre und andere Antikörper fallen negativ aus. Nach Absetzen und Behandlung mit einem nichtsteroidalen Entzündungshemmer ist die Polyarthritis nach zwei Wochen abgeklungen. Als Ursache wird eine immunallergische Vaskulitis angenommen (DAKIK, H.A. et al.: BMJ 2002; 324: 27). Auch unter Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX), eine nahe chemische Variante von Ticlopidin (a-t 1998; Nr. 8: 70-1), sind schwerwiegende Immunerkrankungen einschließlich akuter Arthritiden als Anwendungsfolge beschrieben. Von einem immunogenen Stoffgruppeneffekt ist auszugehen.


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