Lungenfibrose nach Barbexaclon (MALIASIN):
Unter langfristiger Einnahme von Barbexaclon (MALIASIN) klagt ein Epilepsiepatient seit zwei Jahren über unklare Lungenbeschwerden. Einmal werden
Lungenembolie mit undeutlichen Symptomen, ein anderes Mal Lungenblutungen ohne Embolie festgestellt und lassen den Verdacht auf Lungenfibrose aufkommen
(NETZWERK-Bericht 11.550). Das nur in wenigen Ländern erhältliche Antiepileptikum Barbexaclon spaltet sich im Organismus in Phenobarbital (LUMINAL
u.a.) und Propylhexedrin (EVENTIN), einen Appetithemmer, der in den 80er Jahren wie andere amphetaminartige Appetithemmer wegen des Risikos pulmonaler
Hypertonie zunächst verschreibungspflichtig wurde. Später folgte die Marktrücknahme. Das stimulierende Sympathomimetikum soll die sedierende
Wirkung des Barbiturats mildern. Aussagekräftige Belege fehlen hierfür. In der Fachinformation zu Barbexaclon wird eingeräumt, dass eine Hypertonie
der Lungenarterien "nicht ausgeschlossen werden" kann (BC Biochemie: Fachinformation MALIASIN, Stand Feb. 2002). Bei Lungenbeschwerden in
Verbindung mit der Therapie ist an eine Lungenfibrose zu denken. Wir erachten die Barbiturat-Stimulans-Kombination als unvertretbar und überholt. In
gängigen Empfehlungen zur antikonvulsiven Therapie wird sie nicht berücksichtigt, -Red.
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