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Periphere Neuropathie unter Metronidazol (CLONT u.a.): Ein 36-jähriger Mann entwickelt unter täglicher Einnahme von Metronidazol (CLONT u.a.) und Ciprofloxacin (CIPROBAY u.a.) innerhalb weniger Tage beidseitiges Taubheitsgefühl von der Hüfte über die Außenseite der Beine bis zu den Fußsohlen. Auf Grund der beeinträchtigten Sensibilität der Fußsohlen wird das Stehen unsicher. Miktion, Defäkation und Ejakulation spürt er nicht (NETZWERK-Bericht 12.093). Bei einer 41-jährigen Frau, deren Kolpitis sechs Tage lang mit Metronidazol-Vaginalzäpfchen behandelt wird, kommt es zu Übelkeit, Schwindel und metallischem Geschmack, einen Tag nach der Therapie zu Parästhesien in Fingerspitzen und Zehen. Diese nehmen an Intensität zu und sind auch nach acht Wochen nur wenig gebessert (12.199). Bislang gingen dem NETZWERK 5 Berichte zu Neuropathie oder Parästhesie in Verbindung mit Metronidazol zu. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überblickt in Verbindung mit Metronidazol 20 Berichte zu Parästhesien, 7 zu Neuropathien und 11 zu herabgesetzter Schmerzempfindung (BfArM: Schreiben vom 27. März 2002). Metronidazol-bedingte Polyneuropathien sind seit Jahrzehnten bekannt. Aventis gibt die Häufigkeit der peripheren Neuropathie unter Metronidazol mit 1% bis 10% an (Aventis: Schreiben vom 11. März 2002). Meist treten die Symptome nach zwei- bis dreimonatiger Therapie auf, zum Teil auch schon nach drei bis vier Wochen (Bull. from SADRAC 1985; No. 44). Die Neuropathie kann auch ohne Symptome oder mit nur leichtgradiger Symptomatik bestehen (DUFFY, L.F. et al.: Gastroenterol. 1985; 88: 681-4). Jahre anhaltende oder innerhalb von Monaten abklingende Beschwerden beruhen möglicherweise auf peripherer axonaler Degeneration infolge Bindung von Metronidazol an neuronale RNA und Behinderung der Proteinsynthese (BRADLEY, W.G. et al.: BMJ 1977; 2: 610-1). Die Behandlung mit Metronidazol sollte möglichst kurz erfolgen und eine Kombination mit anderen potenziell neurotoxischen Mitteln gemieden werden.

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