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Nebenwirkungen

SCHLAGANFALL, TIA UND TOD UNTER RISPERIDON (RISPERDAL) IM ALTER

In Kanada wird vor erhöhtem Risiko zerebrovaskulärer Ereignisse unter der Behandlung mit dem Neuroleptikum Risperidon (RISPERDAL) gewarnt. Anlass sind aktuelle Auswertungen klinischer Studien: Bei älteren Patienten mit Demenz fällt ein erhöhtes Risiko von transitorischen ischämischen Attacken (TIA), Schlaganfällen und Tod auf im Vergleich zu altersentsprechenden Patienten unter Plazebo. Weltweit sind in Verbindung mit Risperidon 37 Schlaganfälle oder schlaganfallähnliche Ereignisse, darunter 16 tödliche, erfasst.

Die kanadische Gesundheitsbehörde nimmt die Befunde so ernst, dass Janssen-Ortho die dortigen Ärzte anschreiben musste. Nutzen und Schaden der Anwendung von Risperidon bei Alterspatienten mit Demenz sind neu abzuwägen. Dabei sind die individuellen Risikofaktoren für Schlaganfall einzubeziehen. Patienten und Angehörige sollen Anzeichen und Symptome potenzieller zerebrovaskulärer Ereignisse sofort dem Arzt mitteilen, einschließlich Taubheitsgefühl im Gesicht, an Armen und Beinen sowie Sprach- und Sehstörungen, damit Risperidon ohne Verzögerung abgesetzt und diagnostische und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden können.1,2

Hierzulande werden in der Produktinformation zwar zerebrovaskuläre Erkrankungen unter Vorsichtsmaßnahmen sowie als Nebenwirkung genannt,3 doch fehlen spezifische Hinweise auf das Risiko von TIA, Schlaganfall und Tod insbesondere bei Alterspatienten mit Demenz.

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