VERSCHLECHTERUNG VON RETINOPATHIEN UNTER INSULIN GLARGIN (LANTUS) | ||||
Aus aktuellem Anlass bitten wir um Ihre Stellungnahme zu einem vermeintlich erhöhten Risiko von diabetischer Retinopathie unter der
Therapie mit Insulin glargin (LANTUS). In einer der zulassungsrelevanten Phase-III-Studien mit Insulin glargin (LANTUS) bei
Typ-2-Diabetes verschlechtert sich laut Review der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA eine Netzhauterkrankung innerhalb von 28 Wochen unter
dem Kunstinsulin bei 7,5% der Patienten um mindestens drei Stufen (nach ETDRS*1) im Vergleich zu 2,7% unter NPH-Insulin.2 In der Publikation
der Studie3 werden diese Daten unterdrückt.** Wegen der im Vergleich mit Humaninsulin höheren Affinität von Insulin glargin zum Rezeptor
des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors (Insulin-like growth factor, IGF), unter dem ebenfalls Verschlechterungen der diabetischen Retinopathie beschrieben
sind,7 erscheint das erhöhte Risiko plausibel (vgl. a-t 2000; 31: 108). In den anderen drei
zulassungsrelevanten 28- bis 52-wöchigen Studien zu Insulin glargin wird ein solcher Befund zwar nicht beobachtet. In zwei dieser drei Untersuchungen sind
allerdings etwa ein Drittel der fundoskopischen Aufnahmen nicht auswertbar.2
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