Verschlechtert Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX) Schuppenflechte? Ein 70-Jähriger nimmt zusätzlich zu seiner Herzmedikation
Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX) ein. Dreieinhalb Wochen später verschlimmert sich seine vorbestehende Psoriasis, bessert sich jedoch wieder nach Absetzen
des Thrombozytenaggregationshemmers (NETZWERK-Bericht 14.438). Einige Monate danach blüht sie unter Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.) erneut auf
(14.392). Ähnlich ergeht es einer 68-jährigen Frau nach zweiwöchiger Einnahme von Clopidogrel und Captopril (TENSOBON u.a.). Sie muss wegen
einer Exazerbation einer zuvor stabilen Schuppenflechte behandelt werden. Nachdem die Eruptionen nach Absetzen beider Mittel und gezielter Therapie
abgeklungen sind, wird wegen bestehender Unverträglichkeit gegenüber Azetylsalizylsäure eine Reexposition mit Clopidogrel versucht. Innerhalb
eines Tages verschlechtert sich die Psoriasis erneut. Clopidogrel gehört somit auf die Liste der Substanzen, die Psoriasis auslösen oder verschlimmern
können (MEISSNER, M. et al.: Br. J. Dermatol. 2006; 155: 630-1). Bei schubförmigem Verlauf der Schuppenflechte wird eine aktuelle Verschlechterung
unter Umständen nicht mit der Arzneitherapie in Verbindung gebracht. Besserung nach Absetzen oder erneutes Auftreten bei Reexposition geben jedoch einen
Hinweis auf einen Zusammenhang. Bei Verdacht bitten wir um Bericht an unser NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION.
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