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Korrespondenz

UNBEKANNTER PATIENT WÜNSCHT DIAPAT-TEST - eine Marketingstrategie?

Ich möchte Sie kurz über eine Begebenheit informieren, bei der ich eine Marketingstrategie der Firma vermute. Ihr Bericht (über den DIAPAT-Test, -Red; a-t 2008; 39: 114-5) beginnt bemerkenswerter Weise mit einem Leserbrief: Ein Patient wünscht den Test...

Ein Mann ... meldete sich vor einigen Monaten per E-Mail ohne weitere Informationen, wie z.B. Adresse oder Telefonnummer, und behauptete, "beruflich in diese Stadt" gekommen zu sein und fragte nach dem DIAPAT-Test, den er bei mir machen lassen wolle. Ich recherchierte und fand eine Stellungnahme von Urologen, die klar negativ ausfiel und teilte dies dem Herrn mit. Darauf antwortete er, dass er Kontakt zur Firma aufgenommen hätte und sandte mir einige Werbeinfos als pdf-Dokument. Danach bekam ich unerbeten E-Mails der Firma zum selben Thema. Der Mann kam nie in die Praxis und auch auf meine mehrfache Aufforderung per E-Mail, mir mitzuteilen, wo in dieser Stadt er wohne, bekam ich keine Antwort. Im Telefonverzeichnis sowie bei einer Internetrecherche war er auch nicht aufzufinden.

NN (Name und Anschrift der Redaktion bekannt)
Interessenkonflikt: keiner

Wir teilen den Verdacht. Uns liegt die Korrespondenz eines weiteren Kollegen vor, der ebenfalls anonym von einem ihm bis dahin unbekannten Patienten am Telefon nach Durchführung des DIAPAT-Tests gefragt wurde und der dieses abgelehnt hat. Auch in diesem Fall hat der Anrufer mit der Firma Kontakt aufgenommen. Der Kollege erhielt jedoch keine Werbeunterlagen, sondern ihm wurde vom Anwalt der Firma eine gerichtliche Auseinandersetzung angedroht.

Die Rücksprache mit dem Kollegen, dessen Schreiben Anlass war für den a-t-Beitrag zum DIAPAT-Test, ergibt, dass es sich auch bei seinem Patienten um eine ihm bis dahin unbekannte Person handelte. Nachdem er von dem Test mit Verweis auf eine Korrespondenz mit dem a-t abgeraten hatte, nahm auch dieser Patient mit der Firma Kontakt auf, die sich in diesem Fall direkt an das a-t wandte, -Red.

© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 13. Februar 2009

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