HPV-IMPFUNG (GARDASIL U.A.) UND GUILLAIN-BARRÉ-SYNDROM
Nach einer aktuellen Auswertung von Verdachtsberichten über GUILLAIN-BARRÉ-Syndrom (GBS) in Verbindung mit der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV; GARDASIL u.a.) lässt sich für die Impfung kein erhöhtes Erkrankungsrisiko nachweisen. In die bislang nur als Abstract publizierte Analyse gehen 36 Meldungen über GBS zwischen 2006 und 2008 nach Immunisierung US-amerikanischer Frauen mit GARDASIL ein (CERVARIX ist in den USA weiterhin nicht zugelassen). Die potenziell lebensbedrohliche Erkrankung des peripheren Nervensystems, die typischerweise mit symmetrischen aufsteigenden Lähmungen einhergeht, tritt bei drei von vier Betroffenen innerhalb von sechs Wochen nach Immunisierung auf. Bei 20 jungen Frauen (56%) wurde der Impfstoff allein verabreicht, die anderen erhielten gleichzeitig weitere Impfungen. 22 (61%) müssen stationär behandelt werden. Die Autoren errechnen eine Inzidenz von etwa 7/1 Mio. Impflingen. In der Allgemeinbevölkerung soll die Zahl der Neuerkrankungen des vor allem im Zusammenhang mit Infektionen auftretenden GBS etwa bei 4-10/Mio. liegen. Trotz überlappender Inzidenzen geben die US-amerikanischen Neurologen keine Entwarnung: Aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs plädieren sie für eine weitere Überwachung und sorgfältige Auswertung entsprechender Verdachtsberichte.1,2 Nicht berücksichtigt wurde offenbar, dass nur ein kleiner Teil der auftretenden Störwirkungen überhaupt gemeldet wird,-Red.
1 | MICHAS-MARTIN, P. et al.: Guillain-Barré-Syndrom after Vaccination with GARDASIL in United States (Abstract); http://www.abstracts2view.com/aan2009seattle/view.php?nu=AAN09L_S30.001 | |
2 | American Academy of Neurology: Pressemitteilung vom 13. Febr. 2009 http://www.aan.com/press/index.cfm?fuseaction=release.view&release=692 |
© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 6. März 2009
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