ALOPEZIE UNTER STRONTIUMRANELAT (PROTELOS)
Das spanische Pharmakovigilanzsystem dokumentiert zwischen Mai 2005 und Januar 2008 fünf Berichte über Alopezie in Verbindung mit Strontiumranelat (PROTELOS). Der Haarausfall tritt überwiegend nach drei- bis sechswöchiger Einnahme des Osteoporosemittels auf und bildet sich bei vier der fünf betroffenen Frauen nach Absetzen zurück. Bei einer Frau ist die Alopezie Teil eines STEVENS-JOHNSON-Syndroms und noch drei Monate nach Absetzen nachweisbar.1 Die britische Arzneimittelbehörde hat bis Januar 2009 sieben Meldungen über Alopezie in Verbindung mit Strontiumranelat erfasst,2 Anbieter Servier Deutschland liegen acht Berichte vor.3 In der Fachinformation4 wird die Störwirkung bislang nicht aufgeführt.
Angesichts des unzureichend belegten Nutzens und potenziell lebensbedrohlicher Risiken wie schwerwiegenden immunologischen Reaktionen (z.B. Hypersensitivitätssyndrom, a-t 2007; 38: 117-8) und venösen Thromboembolien erachten wir die Nutzen-Schaden-Bilanz von Strontiumranelat ohnehin als negativ, -Red.
1 | SAINZ, M. et al.: BMJ 2009; 338: b1494 | |
2 | MHRA : Drug Analysis Print Strontium ranelate; http://www.mhra.gov.uk/home/groups/public/documents/sentineldocuments/dap_1240502306988.pdf | |
3 | Servier: Schreiben vom 12. Mai 2009 | |
4 | Servier: Fachinformation PROTELOS, Stand März 2009 |
© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 15. Mai 2009
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