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Uzarawurzelextrakt (UZARA) und Gesichtsödem

Eine 58-jährige Frau nimmt gegen Durchfall Uzarawurzelextrakt (UZARA) ein. Nach zwei Tagen treten Fieber und Gesichtsödem ohne Luftnot oder Beteiligung der Mundschleimhäute auf (NETZWERK-Bericht 15.549). Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat seit 1993 zu dem pflanzlichen Arzneimittel insgesamt 15 Verdachtsberichte über unerwünschte Wirkungen erhalten, darunter einen weiteren Bericht über Gesichtsschwellung, einen über anaphylaktischen Schock bei einem Zweijährigen und zwei Berichte über Arrhythmien offenbar bei Überdosierung (BfArM: Schreiben vom 30. März 2010). Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautrötung und Gesichtsschwellung treten laut Fachinformation sehr selten auf. Bei Überdosierung können die im Extrakt enthaltenen herzwirksamen Glykoside Arrhythmien auslösen (Stada/Hemopharm: Fachinformation UZARA, Stand Mai 2008). Auf unsere Anfrage zum Beleg von Nutzen und Sicherheit des Wurzelextraktes erhalten wir vom Anbieter lediglich eine Anwendungsbeobachtung (Hemopharm: Schreiben vom 1. April 2010). Randomisierte Studien finden wir nicht. Wegen fehlender Nutzenbelege erachten wir Uzarawurzelextrakt als entbehrlich, -Red.

© 2010 arznei-telegramm, publiziert am 16. April 2010

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