STRESSULKUSPROPHYLAXE: NEUES ZU PROTONENPUMPENHEMMERN?
Für die auf Intensivstationen vor allem bei kritisch Kranken durchgeführte Stressulkusprophylaxe werden nach einer internationalen Kohortenstudie von 2015 am häufigsten Protonenpumpenhemmer (PPI) verwendet.1 Nach Metaanalysen2-4 randomisierter Studien mindern sie gastrointestinale Blutungen stärker als die ebenfalls üblichen H2-Antagonisten wie Ranitidin (RANITIC u.a.).* Ein mortalitätssenkender Effekt ist dabei für keinen Wirkstoff nachgewiesen.3,4 Bislang fehlen in dieser Indikation jedoch große qualitativ hochwertige Direktvergleiche zwischen beiden Wirkstoffgruppen. Die Sicherheit von PPI wird zudem immer wieder diskutiert, unter anderem hinsichtlich möglicherweise vermehrter Pneumonien (a-t 2018; 49: 83-4). In einem 2018 publizierten großen Plazebovergleich (SUP-ICU-Studie)5 ergab sich für die Prophylaxe mit dem PPI Pantoprazol (PANTOZOL, Generika) ein Risikosignal für erhöhte Sterblichkeit gerade bei den Schwerstkranken (a-t 2018; 49: 101). mehr
© 2020 arznei-telegramm, publiziert am 21. Februar 2020
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