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Datenbankstand: 15.05.2022
Wirkstoff: HydroxychloroquinsulfatBewertungMarkteinführung: 11/1959 Antirheumatika, systemische (M01A01), letzte Änderung: 16.05.2022 Mittel der Reserve als remissionsinduzierendes Mittel in der Therapie der rheumatoiden Arthritis, insbesondere wenn Patienten nicht auf andere Therapien ansprechen. Vier US-amerikanische Fachgesellschaften, darunter das American College of Rheumatology, bezeichnen Hydroxychloroquinsulfat bei Lupus erythematodes als einziges Mittel, für das gezeigt wurde, dass es das Leben der Patienten verlängert.1 Wegen Gefahr irreversibler Netzhautschäden soll Hydroxychloroquinsulfat nur unter engmaschiger Kontrolle (Sehfunktion!) angewendet werden. Tagesdosierungen über 5 mg Base (6,5 mg Hydroxychloroquinsulfat) pro kg Körpergewicht sind zu meiden. Chloroquin und Hydroxychloroquin wurden - zum Teil in Kombination mit dem Makrolidantibiotikum Azithromycin - als erfolgversprechende Therapie für Patienten mit Lungenentzündungen propagiert, die mit COVID-19 assoziiert sind. Ein klinischer Nutzen von Hydroxychloroquinsulfat (oder Chloroquinphosphat) bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist jedoch nicht belegt. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hält es für unwahrscheinlich, dass Hydrochloroquinsulfat (oder Chloroquinphosphat) bei COVID-19 wirksam ist. Auch angesichts potenziell schwerwiegender unerwünschter Wirkungen hat sie im Juni 2020 ihre erst zehn Wochen zuvor erteilte Notfallzulassung für die Malariamittel widerrufen, die die Anwendung bei COVID-19 im Krankenhaus erlaubte, wenn die Teilnahme an einer klinischen Studie nicht möglich war.2 Aufgrund von Berichten über psychiatrische Störungen bei Patienten, die (Hydroxy-) Chloroquin bei Patienten mit COVID-19, die höhere Dosierungen als in den zugelassenen Indikationen erhalten hatten, hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA Ergänzungen der Produktinformationen veranlasst. Die Patienten sollen sofort einen Arzt aufsuchen, wenn psychiatrische Störungen wie irrationale Gedanken, Angst, Halluzinationen, Verwirrtheit oder Depression einschließlich Selbsttötungsgedanken auftreten. Die teilweise schwerwiegenden psychiatrischen Störwirkungen können auch in üblichen Dosierungen bei den zugelassenen Indikationen auftreten.3 Weiteres siehe Chloroquinphosphat
Malariamittel (P01D), letzte Änderung: 18.12.2020 Mittel der Wahl für die Malariaprophylaxe ausschließlich in Gebieten mit P. vivax-Malaria, in denen es keine (Hydroxy-) Chloroquinresistenzen gibt. Hydroxychloroquinsulfat entspricht Chloroquinphosphat, das hierzulande zur Prophylaxe und Therapie der Malaria vorgezogen wurde, bis Bayer den Vertrieb von Chloroquinsulfat 2019 in Deutschland eingestellt hat. 200 mg Hydroxychloroquinsulfat sind 155 mg Chloroquin-Base äquivalent. Chloroquin und Hydroxychloroquin wurden - zum Teil in Kombination mit dem Makrolidantibiotikum Azithromycin - als erfolgversprechende Therapie für Patienten mit Lungenentzündungen propagiert, die mit COVID-19 assoziiert sind (keine zugelassene Indikation). Ein klinischer Nutzen von Hydroxychloroquinsulfat (oder Chloroquinphosphat) bei Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist jedoch nicht belegt. Hingegen gibt eine Auswertung der elektronischen Krankenakten von mehr als 96.000 Klinikpatienten aus Nordamerika und Europa mit bestätigter COVID-19-Erkrankung Hinweis auf deutlich erhöhte Mortalität unter Hydroxychloroquinsulfat und Chloroquinphosphat gegenüber Nichtanwendung, insbesondere in Kombination mit einem Makrolid. Das Risiko neu auftretender ventrikulärer Arrhythmien ist der Registerstudie zufolge unter (Hydroxy-) Chloroquin erhöht.1,2 Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hält es für unwahrscheinlich, dass Hydrochloroquinsulfat (oder Chloroquinphosphat) bei COVID-19 wirksam ist. Auch angesichts der kardialen sowie anderen potenziell schwerwiegenden Störwirkungen hat sie im Juni 2020 ihre erst zehn Wochen zuvor erteilte Notfallzulassung für die Malariamittel widerrufen, die die Anwendung bei COVID-19 im Krankenhaus erlaubte, wenn die Teilnahme an einer klinischen Studie nicht möglich war.3 Aufgrund von Berichten über psychiatrische Störungen bei Patienten, die (Hydroxy-) Chloroquin bei Patienten mit COVID-19, die höhere Dosierungen als in den zugelassenen Indikationen erhalten hatten, hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA Ergänzungen der Produktinformationen veranlasst. Die Patienten sollen sofort einen Arzt aufsuchen, wenn psychiatrische Störungen wie irrationale Gedanken, Angst, Halluzinationen, Verwirrtheit oder Depression einschließlich Selbsttötungsgedanken auftreten. Die teilweise schwerwiegenden psychiatrischen Störwirkungen können auch in üblichen Dosierungen bei den zugelassenen Indikationen auftreten.4 | ||||||||
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