Itraconazol (SEMPERA) wird als Antimykotikum zur oralen Behandlung anstelle topischer Zubereitungen bei Hautmykosen angeboten (vgl. a-t 5 [1992], 42): "SEMPERA: Mykose-Therapie oral statt topisch."
Asymptomatische Transaminasenerhöhungen kommen laut Fachinformation bei 1 bis 2 % von 4.000 Behandlungen vor.1 Kürzlich wurde von drei
Patienten mit Leberenzymerhöhungen mit gleichzeitig einhergehenden Beschwerden wie Krankheitsgefühl, Übelkeit, Schmerz in der rechten Flanke,
Gelbsucht, Fieber, Gewichtsabnahme, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit berichtet. Die Beschwerden traten nach 5 bis 6wöchiger Einnahme auf und
verschwanden 4 bis 10 Wochen später.2
Vorübergehende Leberenzymerhöhungen mit "Grippe-ähnlichem"-Syndrom und eine verzögerte Reaktion bei Reexposition sind mit
einer idiosynkratischen Reaktion gegenüber einem hepatotoxischen Medikament vereinbar (Überempfindlichkeit ohne nachweisbare vorherige
Sensibilisierung).2 Leberschädigende Wirkungen von Itraconazol sind anhand der strukturellen Verwandtschaft zwischen Itraconazol und Ketoconazol
(NIZORAL), von dem Leberschäden bekannt sind, sehr wahrscheinlich.2,3 Dies gilt für alle "Azol"-Antimykotika, wobei allerdings
offensichtlich Häufigkeitsunterschiede bestehen. Bei Langzeitbehandlung erscheint eine regelmäßige Kontrolle der Leberenzyme
ratsam.2
1 | Fachinformation zu SEMPERA, Stand der Information März 1991 |
2 | LAVRIJSEN, A. P. M. et al.: Lancet 340 (1992), 251 |
3 | Geneesmiddelen bulletin Prikbord 26 (1992), 39 |
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