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Kurz und bündig

Nierenschäden durch Rheuma-Externa: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können akute interstitielle Nephritiden verursachen, zum Teil mit ausgeprägtem nephrotischem Syndrom (vgl. a-t 6 [1987], 52). Ein Londoner Nephrologe berichtet über eine Nephritis nach äußerlicher Anwendung von Piroxicam (FELDEN-TOP u.a.). Eine 74jährige wird kurzatmig und entwickelt Ödeme. Das Kreatinin steigt an, begleitet von Proteinurie und Hypalbuminämie. Nierengewebsproben belegen die interstitielle Nephritis. Die Patientin und ihr Hausarzt verneinen den Gebrauch von NSAR. Als nach weiterer Verschlechterung der Nierenfunktion trotz Kortikoidbehandlung und Beginn der Dialyse die Frau verwirrt wird, findet sich eine Piroxicam-Tube im Schrank der Patientin. Mit insgesamt 180 g der 0,5%igen Zubereitung hatte sie sich sechs Wochen lang zweimal täglich Schultern und Rücken eingerieben. Bei einer weiteren Patientin steigen Kreatinin und Harnstoff nach monatelangen Einreibungen mit 400 g 3%iger Benzydamin-Creme (TANTUM). Nach Absetzen normalisiert sich der Befund (O'CALLAGHAN, C. A. et al.: Brit. Med. J. 308 [1994], 110).

Das NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION verzeichnet weitere systemische Störwirkungen von NSAR-Externa: Oberbauchschmerzen, Mundschleimhautentzündungen und Schnupfen (Bericht 5317) sowie Magengeschwüre (vgl. a-t 8 [1993], 83).


© 1994 arznei-telegramm

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