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Zosterneuralgie – Aciclovir (ZOVIRAX) intravenös? Etwa die Hälfte aller über 60jährigen mit Herpes zoster leidet auch nach Abklingen des Hautausschlags an mindestens vier bis sechs Wochen lang anhaltenden Schmerzen – der sogenannten Zosterneuralgie. Die hartnäckigen, unter Umständen Jahre dauernden Folgeschmerzen der ansonsten meist gutartigen Viruserkrankung lassen sich bisweilen nur schwer lindern. Als Ursache wird eine fortdauernde Ganglienentzündung mit anhaltend hohen Virusmengen diskutiert. Für einen Nutzen der hochdosierten (4 g/Tag) oralen Aciclovir (ZOVIRAX u.a.)-Behandlung fehlen Belege (a-t 8 [1993], 83). Auch die auf 21 Tage verlängerte Einnahme mit und ohne Prednisolon (DECORTIN H u.a.) bringt in einer neueren kontrollierten Studie keine nennenswerten Vorteile. Möglicherweise reichen die nach oraler Anwendung im Vergleich zur intravenösen Injektion (dreimal täglich 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht) niedrigeren Blut- und Gewebespiegel für eine effektive antivirale Therapie nicht aus. Bei zwei Patienten mit anhaltenden radikulären Schmerzen ohne Ausschlag, aber mit Varizella-zoster-DNA in mononukleären Zellen und im Liquor – dem sogenannten Zoster sine herpete –, denen die Aciclovir- Einnahme nicht geholfen hat, sistieren die Schmerzen nach intravenöser Therapie (GILDEN, D. H.: N. Engl. J. Med. 330 [1994], 932 / ati d).


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