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Korrespondenz

CHRONISCHE ZYSTITIS
DURCH TIAPROFENSÄURE (SURGAM, LINDOTAB)?

Ihre Mitteilung (a-t 10 [1994], 94) hat mich darauf gebracht, daß meine 70jährige Patientin Ú an einer solchen iatrogenen Blasenschädigung leiden könnte. Von 1983 bis 1986 vertrug sie SURGAM (Tiaprofensäure) problemlos. Im Anschluß an eine akute Zystitis im November 1986 mit Rezidiven, Diagnose Reizblase, "interstitielle Zystitis". Die Patientin war schwerst beeinträchtigt, tagsüber Harnzwang alle 10 bis 15 Minuten und Nykturie zehnmal. Einzig Prednison brachte eine gewisse Beschwerdelinderung. Der Krankheitsverlauf gipfelte in einer subtotalen Zystektomie im November 1991. 1992 Blasenrekonstruktion mit Ileoblase.

Die Patientin hat immer noch Blasenbeschwerden und ist in ihrem Alltag schwer beeinträchtigt (NETZWERK-Bericht 7620). Auf die Idee, daß es sich um eine iatrogene Blasenschädigung handeln könnte, ist auch keiner der beteiligten Spezialisten (Urologe, Gynäkologe, Nephrologe) gekommen. Das Gefährdungspotential von Tiaprofensäure (SURGAM u.a.) ist viel zu wenig bekannt, vielleicht auch, weil das Medikament selten verschrieben wird ...

Dr. med. A. KIND (Arzt für Allgemeinmedizin)
CH-8200 Schaffhausen


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