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Prilokain (XYLONEST)-Anästhesie der Mutter-Zyanose beim Neugeborenen? Prilokain (XYLONEST) gilt generell als gut verträgliches Lokalanästhetikum. Stoffwechselprodukte fördern jedoch die Bildung von Methämoglobin - rotem Blutfarbstoff mit dreiwertig oxidiertem Eisen, der keinen Sauerstoff transportiert. Die geburtshilfliche Anästhesie mit Prilokain (Pudendusblockade) kann auch nach üblichen Dosierungen beim Neugeborenen Methämoglobinämie auslösen. Nach Diagnose muss das Kind so rasch wie möglich mit einem Redoxfarbstoff, z. B. Methylenblau, behandelt werden. Wird an die in der Fachinformation erwähnte Komplikation nicht gedacht, vergeht wertvolle Zeit, um bleibende Schäden durch Sauerstoffmangel abzuwenden. Für das NETZWERK erhielten wir den Bericht über einen mit erheblicher Zyanose geborenen Jungen, der erst nach acht Stunden behandelt wird. Bei dem Kind bleiben Krampfanfälle zurück (Bericht 8782). Eine der drei bisher im NETZWERK dokumentierten Mitteilungen betrifft ein Mädchen, das nach Lokalanästhesie der Mutter mit 40 mg Prilokain eine Methämoglobinämie mit hypoxisch- ischämischem Hirnschaden erleidet (Bericht 5957; a-t 12 [1994], 120). Hersteller Astra kennt vier Methämoglobinämien Neugeborener (Astra: Schreiben vom 17. Jan. 1997).


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