WANN KNOCHENDICHTE BESTIMMEN? | ||
... Die Annahme, die Indikation zur Osteodensitometrie bestünde erst nach einer eingetretenen Fraktur, zeigt die völlige
Fehleinschätzung dieser Methode. Sie muss vielmehr im Vorfeld der "manifesten Osteoporose" zur Anwendung kommen, nachdem sich ein
entsprechendes Risikoprofil in der Anamnese ergeben hat, um einer sich später einstellenden Fraktur durch therapeutische Maßnahmen rechtzeitig
entgegenzuwirken. Es gibt bis heute keine Studien, in denen belegt wird, dass ein Screeningprogramm mit Knochendichtemessung und nachfolgender Frühtherapie die
Frakturhäufigkeit senkt. Nach einer Evaluation für den Bundesausschuss Ärzte/Krankenkassen1 würden durch allgemeines Screening
vermutlich weniger als 8% der zu erwartenden Frakturen verhindert. Auch für ein gezieltes Screening gefährdeter Patienten fehlen hinreichende Daten. Ein
Risikofaktorprofil, das zusammen mit der Knochendichtemessung eine Hochrisikogruppe hinreichend sicher identifiziert, die von einer medikamentösen
Intervention profitiert, ist nicht vorhanden. Es ist sogar noch offen, welche Faktoren in dieses Profil einzubeziehen wären.1 Hinzu kommt, dass für keines
der verfügbaren Arzneimittel eine positive Nutzen-Risiko-Bilanz für die langfristige primäre Prophylaxe osteoporotischer Frakturen belegt ist.
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