Herzinsuffizienz - ACE-Hemmer bleiben Mittel der Wahl: Der Angiotensin-II-Antagonist Losartan (LORZAAR) hat nach den jetzt vorgestellten
Ergebnissen der ELITE*-2-Studie bei Herzinsuffizienz keinen Vorteil gegenüber dem ACE-Hemmer Captopril (TENSOBON u.a.). Das überraschende
Ergebnis der vorausgegangenen kleineren ersten ELITE-Studie, in der unter Losartan weniger Patienten verstarben als unter Captopril (a-t 4 [1997], 45), muss im nachhinein als zufallsbedingt gewertet werden. An ELITE-2 haben mehr als 3.000 Patienten mit
Herzinsuffizienz teilgenommen. Die Gesamtsterblichkeit unter Losartan (17,7%) unterscheidet sich statistisch nicht von der unter Captopril (15,9%). Auch hinsichtlich
des kombinierten Endpunkts Klinikeinweisungen plus Gesamtsterblichkeit lässt sich kein signifikanter Unterschied nachweisen (47,7% vs. 44,9%). Bei der Rate
der plötzlichen Todesfälle und Reanimationen nach Herzstillstand ergibt sich sogar ein Trend zu Gunsten von Captopril (9% vs. 7,3%, p = 0,08). In der
Untergruppe der Patienten, die zusätzlich einen Betablocker einnehmen (24%), sinkt die Sterblichkeit unter dem ACE-Hemmer gegenüber Losartan um fast
die Hälfte. Dieses Ergebnis ist als Subgruppenbefund älfteHjedoch mit Vorsicht zu interpretieren. MSD will als Konsequenz in den USA für Losartan
auf einen Antrag auf Zulassung der Indikation Herzinsuffizienz verzichten und in anderen Ländern bestehende Indikationen als Erstwahlmittel bei
Herzinsuffizienz zurückziehen (Scrip 2489 [1999], 19/ati d). Losartan schneidet demnach weder so gut ab wie nach ELITE-1 erhofft noch so schlecht wie nach
anderen vorläufigen Daten befürchtet. Die RESOLVD**-Studie, in der der Angiotensin-II-Hemmer Candesartan (ATACAND u.a.) mit Enalapril (PRES u.a.)
verglichen wird, wurde wegen Sicherheitsbedenken vorzeitig gestoppt (a-t 12 [1997], 127; 10 [1999], 110). Die bewährten und kostengünstigeren ACE-Hemmer bleiben Mittel der Wahl bei
Herzinsuffizienz, -Red.
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