Almotriptan (ALMOGRAN), fünftes Triptan auf dem deutschen Markt, hat eine höhere Bioverfügbarkeit als Sumatriptan
(IMIGRAN u.a.). Diese Eigenschaft teilt es mit allen Triptanen der so genannten zweiten Generation. Seine Halbwertszeit ist mit drei Stunden kürzer als
die von Naratriptan (NARAMIG), aber ähnlich lang wie die aller anderen (a-t 1998; Nr. 11:
101).2
Ein klinischer Vorteil von Almotriptan ist nicht belegt. Der therapeutische Nutzen im plazebokontrollierten Vergleich entspricht dem der anderen Oral-
Triptane.2 In einer nur auszugsweise publizierten Vergleichsstudie mit Sumatriptan sind Migräne-Patienten mit den Nebenwirkungen von Almotriptan
angeblich zufriedener. Es handelt sich dabei jedoch um einen Unterschied von lediglich vier Punkten (77 vs. 81) auf einer nicht validierten 100-Punkte-Skala in einer
Studie, die offensichtlich auf dieses Zielkriterium nicht angelegt ist. Bei allen weiteren sekundären Endpunkten - Funktion, Lebensqualität und
Behandlungszufriedenheit mit der schmerzlindernden Wirkung - ergibt sich kein Unterschied.3
Mit den üblichen Störwirkungen von Serotonin-Rezeptoragonisten einschließlich ischämischer Ereignisse ist zu rechnen (a-t 1993; Nr. 8: 84). Wie Sumatriptan und Naratriptan hat Almotriptan eine Sulfonamidstruktur (cave
Überempfindlichkeit).
Almotriptan kostet mit 19 DM für eine Dosis von 12,5 mg 6% bis 9% weniger als die übrigen Triptane der zweiten Generation, jedoch 5% mehr als
Reimporte dieser Mittel. Die Neuerung wird rund 20% teurer angeboten als Sumatriptan (IMIGRAN; 16 DM [Reimport 15,50 DM] für eine Dosis von 50 mg).
FAZIT: Almotriptan (ALMOGRAN): alles wie gehabt!
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