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Korrespondenz

FENTANYL-TTS IN DER DISKUSSION

Dem Brief von Herrn STIEHL zu Fentanyl-Pflaster (DUROGESIC; a-t 2001; 32: 119-20) muss ich aus eigener Erfahrung zustimmen. Noch schlimmer sind m.E. jedoch die Effekte, die bei kachektischen Tumorpatienten auftreten, die sich teilweise nicht mehr adäquat äußern können. Auf Grund der Kreislaufzentralisierung, des mangelnden Unterhautfettgewebes und der Faltenbildung sowie der Exsikkose und/oder vermehrten Schwitzens ist eine kontinuierliche Resorption des Fentanyls nicht mehr gewährleistet. Ich betreue ein Hospiz, in dem ich die Anwendung von DUROGESIC vollständig aufgegeben habe, da ich mir sicher sein will, dass die sterbenden Gäste auch schmerzfrei sind...

Dr. med. H.-J. HILSCHER (Facharzt für Allgemeinmedizin)
D-58642 Iserlohn
Interessenkonflikt: Keiner

Mit Befremden las ich den Beitrag von M. STIEHL (a-t 2001; 32: 119-20) über seine Vorbehalte gegenüber Fentanyl-TTS (DUROGESIC). Der Autor, der bekannterweise eine starke Affinität zu einer Arzneimittelfirma hat, die auf dem Opiatmarkt keine transdermalen Systeme vorhält (vgl.1), hat anekdotenhaft einige "Informationen" zusammengetragen, die die Pflastertechnologie an den Pranger stellen. Die Aufzählung überwiegend eindeutiger Behandlungsfehler wird dazu verwendet, dieser Applikationsform eine Unsicherheit in der Anwendung zu attestieren, ein bekannterweise höchst unseriöses Ansinnen.

Für mich als Schmerztherapeuten stellt die jetzt vorhandene größere Applikations- und Präparateauswahl von Opioiden in retardierter Form einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung chronischer Schmerzen dar. Wissen wir doch, dass die Schmerztherapie immer auch eine Individualtherapie ist.2 So kann die transdermale Opioidtherapie für den Einzelnen Vorteile bringen, wenn es z.B. darum geht, eine effektive Analgesie bei langen Dosierungsintervallen (drei Tage) zu erreichen, die enterale Passage zu umgehen oder geringere gastrointestinale Nebenwirkungen zu produzieren.

In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass je größer sich die Präparateauswahl im Opiatmarkt gestaltet, desto wichtiger eine unabhängige Information der Primäranwender erscheint. So ist der unkritische Einsatz von Opioiden jeglicher Applikationsart, vor allem im Bereich der chronischen nichttumorbedingten Schmerzen, abzulehnen.

Unter der Voraussetzung der Einhaltung bestimmter Eingangskriterien3 sollte es auch dem Ungeübten möglich werden, eine sichere Behandlung von Patienten mit opiatsensiblen chronischen Schmerzen mit oralen retardierten oder transdermalen Präparaten durchzuführen.

Dr. med. H. KAYSER (Facharzt für Anästhesiologie)
D-28211 Bremen
Interessenkonflikt: Keiner

Wir stimmen dem Kollegen zu: Etwaige Interessenkonflikte müssen auch bei Leserbriefen deutlich gemacht werden. Ab sofort fragen wir gezielt nach und deklarieren die Angaben der BriefschreiberInnen, -Red.

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