GLAUKOMMITTEL BIMATOPROST (LUMIGAN) |
Als dritter Prostaglandin-F2α (PGF2α)-Abkömmling zur topischen Behandlung des Offenwinkelglaukoms wird jetzt Bimatoprost (LUMIGAN) angeboten. EIGENSCHAFTEN: Bimatoprost, ein so genanntes Prostamid, leitet sich wie Latanoprost (XALATAN) und Travoprost (TRAVATAN) vom Prostaglandin F2α ab. Anders als bei Latanoprost sollen die augeninnendrucksenkenden Effekte nicht durch Prostaglandinrezeptoren vermittelt sein. Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig geklärt, ein Prostamidrezeptor nicht identifiziert. Bimatoprost senkt den Augeninnendruck durch verstärkten uveoskleralen und trabekulären Abfluss von Kammerwasser.1 KLINISCHE STUDIEN: In zwei zulassungsrelevanten Phase-3-Studien mit insgesamt knapp 1.200 Patienten senkt Bimatoprost in der empfohlenen
Dosierung von einmal täglich 1 Tropfen zu 0,03% den Augeninnendruck innerhalb von sechs Monaten signifikant stärker als zweimal täglich 1
Tropfen 0,5% Timolol (CHIBRO-TIMOPTOL u.a.).1,2 Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA erachtet diesen Unterschied als klinisch
unbedeutend.3 Als Monotherapie oder als Zusatz zu Betablockern soll Bimatoprost im direkten Vergleich nicht schlechter wirken als Latanoprost.1
DOSIS UND KOSTEN: Der neue PGF2α-Abkömmling Bimatoprost (LUMIGAN; täglich 1 Tropfen) verteuert die Glaukombehandlung gegenüber dem Betablocker Timolol (CHIBRO-TIMOPTOL u.a.; zweimal täglich 1 Tropfen) auf das Fünf- bis Siebeneinhalbfache. Er kostet jedoch 15% weniger als das ältere PGF2α-Derivat Latanoprost (XALATAN; einmal täglich 1 Tropfen). FAZIT: Der Prostaglandin-F2α-Abkömmling Bimatoprost (LUMIGAN) senkt den Augeninnendruck etwas stärker als das Erstwahlmittel Timolol (CHIBRO-TIMOPTOL u.a.). Er wird aber lokal deutlich schlechter vertragen als Timolol und das ältere Prostaglandinderivat Latanoprost (XALATAN). Die Langzeitsicherheit ist nicht überschaubar. Wir sehen keinen Verordnungsgrund. |
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