GLUKOSE-INSULIN-KALIUM-INFUSIONEN BEI AKUTEM HERZINFARKT OHNE NUTZEN | |||||||||||||||||||
Seit Jahrzehnten wird der Nutzen einer Infusion von Glukose, Insulin und Kalium (GIK) beim akuten Myokardinfarkt diskutiert. Über eine
Verbesserung des Glukoseangebots im Herzmuskel und verringerten Verbrauch toxischer Fettsäuren soll die Infarktsterblichkeit gesenkt werden. Da kein
ökonomisches Interesse seitens pharmazeutischer Hersteller besteht, sind bisherige Studien klein und können die Frage nicht lösen. Nach
Metaanalysen erscheint eine Mortalitätssenkung durch GIK-Infusionen um bis zu 18% möglich.1
Ob strenge Stoffwechselführung mit Glukose-Insulin-Infusionen nach akutem Herzinfarkt die Mortalität von Typ-2-Diabetikern mindert, bleibt jedoch weiterhin offen. In der älteren DIGAMI**-Studie sinkt durch 24-stündige blutzuckeradaptierte Infusion von Glukose und Insulin und nachfolgender mindestens dreimonatiger intensivierter Insulintherapie im Vergleich zu herkömmlicher Behandlung die Mortalität nach einem Jahr von 26,1% auf 18,6%.3 Diese Befunde konnten in der bisher nur auf einem Kongress vorgestellten DIGAMI-2-Studie nicht bestätigt werden. Allerdings schwächen zahlreiche methodische Probleme die Aussagekraft der Nachfolgestudie.4
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