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Kurz und bündig

Reviparin CLIVARIN) verbessert Prognose nach akutem Myokardinfarkt: Der Stellenwert von Heparinen beim akuten Myokardinfarkt ist unzureichend geklärt. Leitlinien empfehlen unfraktioniertes Heparin (LIQUEMIN N u.a.) intravenös für 24 bis 48 Stunden bei Reperfusionstherapie mit fibrinspezifischen Thrombolytika wie Alteplase (ACTILYSE) oder mittels perkutaner Angioplastie. Ohne Reperfusionstherapie oder nach fibrinunspezifischen Thrombolytika wie Streptokinase (STREPTASE u.a.) soll es intravenös nur bei erhöhtem Risiko arterieller Embolien z.B. wegen Vorhofflimmerns gegeben werden. Für fraktionierte Heparine ist die Datenlage noch weniger klar. Eine Reduktion der Mortalität ist für beide Heparinformen nicht belegt. Die in Indien und China durchgeführte doppelblinde randomisierte CREATE*-Studie prüft jetzt den Nutzen von Reviparin (CLIVARIN) bei akutem Infarkt. 15.570 Patienten erhalten spätestens 12 Stunden nach Symptombeginn sieben Tage lang das fraktionierte Heparin in gewichtsadaptierter Dosis (3.436 bis 6.871 Einheiten alle 12 Std.) oder Plazebo. Bei 73% der Patienten wird eine Thrombolyse durchgeführt (99% Streptokinase oder Urokinase [UROKINASE MEDAC u.a.]), bei 6% eine Angioplastie. Die Begleitbehandlungen entsprechen den üblichen Empfehlungen, allerdings ist die häufige Verordnung von Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX; 55%) nicht nachvollziehbar. Todesfälle, Reinfarkte oder Insulte (primärer Endpunkt) sind nach sieben Tagen unter Reviparin signifikant seltener als unter Plazebo (9,6% vs. 11,0%, p = 0,005; Hazard-Ratio 0,87; 95% Konfidenzintervall 0,79-0,96). Von den Einzelkomponenten des Endpunktes werden Todesfälle (8,0% vs. 8,9%) und Reinfarkte (1,6% vs. 2,1%) signifikant vermindert. Schlaganfälle kommen unter Reviparin geringfügig häufiger vor, der Unterschied ist jedoch nicht signifikant (0,8% vs. 0,6%). Auch nach 30 Tagen bietet Reviparin beim primären Endpunkt einen Vorteil (11,8% vs. 13,6%, p = 0,002), die Reduktion der - in der Kontrollgruppe allerdings vergleichsweise hohen - Mortalität fällt noch deutlicher aus (9,8% vs. 11,3%, p = 0,005). Es profitieren Patienten mit und ohne Reperfusionstherapie, allerdings nur wenn die Behandlung früher als acht Stunden nach Symptombeginn startet (prädefinierte Subgruppen-Analysen). Für Patienten mit Angioplastie oder Alteplase sind wegen geringer Personenzahl keine validen Aussagen möglich. Dem Nutzen von Reviparin steht nach sieben Tagen eine geringe Zunahme lebensbedrohlicher Blutungen gegenüber (0,2% vs. 0,1%, p = 0,07; The CREATE Trial Group Investigators: JAMA 2005; 293: 427-36; ati/d). Damit erscheint der Einsatz von Reviparin beim akuten Infarkt begründet, wenn eine Thrombolyse mit Streptokinase durchgeführt oder trotz frühzeitigen Behandlungsbeginns auf eine Reperfusionstherapie verzichtet wird, -Red.

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CREATE = Clinical Trial of Reviparin and Metabolic Modulation in Acute Myocardial Infarction Treatment Evaluation (s. Seite 18)

© 2005 arznei-telegramm

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