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Im Blickpunkt

WAS TUN BEI MUSKELBESCHWERDEN
UNTER STATINTHERAPIE?

Statine gehören bei atherosklerotischen Erkrankungen zur Standardtherapie. Ihre morbiditätssenkende Wirkung ist gut belegt, für Simvastatin (ZOCOR, Generika) und Pravastatin (PRAVASIN PROTECT, Generika) auch eine Minderung der Mortalität (z.B. a-t 2012; 43: 67-9). Unbestritten ist andererseits, dass Statine Muskelschäden bis hin zu einer lebensbedrohlichen Rhabdomyolyse auslösen können.1-7 Myopathien, definiert als Muskelbeschwerden mit Anstieg der Kreatinkinase (CK) auf über das Zehnfache der oberen Norm, treten in der randomisierten Heart Protection Study (HPS) unter üblicher Dosierung von täglich 40 mg Simvastatin innerhalb von fünf Jahren bei 0,1% auf (versus 0,04% unter Plazebo). Rhabdomyolyse, definiert als über vierzigfacher CK-Anstieg mit Muskelsymptomen, wird bei 0,05% beobachtet (vs. 0,03%).8 Mit höheren Plasmaspiegeln, zum Beispiel infolge Dosissteigerung oder aufgrund von Interaktionen, nimmt das Risiko zu. Unter der maximal zulässigen - von uns jedoch nicht empfohlenen - Dosierung von täglich 80 mg Simvastatin wird Myopathie innerhalb von sieben Jahren bei 0,9% der Anwender beobachtet, Rhabdomyolyse bei 0,4% (a-t 2011; 42: 63). Hinreichende Belege für ein unterschiedliches Myopathierisiko der zugelassenen Statine finden wir nicht.*

* Cerivastatin (LIPOBAY, außer Handel) scheint allerdings ein deutlich höheres Risiko aufzuweisen (a-t 2002; 33: 22).33

Wie häufig die Cholesterinsynthese-Enzym (CSE)-Hemmer darüber hinaus Muskelbeschwerden auslösen, ist weniger klar, wie auch eine aktuell zwischen britischem Ärzteblatt (BMJ) und The Lancet ausgetragene Debatte über die Störwirkungen von Statinen erkennen lässt.9,10  mehr 

© 2016 arznei-telegramm, publiziert am 18. November 2016

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