Nachwirkungen Kommen ANTRA-Ampullen vom Markt? Nach unseren Berichten über seltene, aber zum Teil bleibende
Sehstörungen und Blindheit in Verbindung mit dem Säureblocker Omeprazol (ANTRA, GASTROLOC; vgl. a-t 7
[1993], 74; 11 [1993], 122) beabsichtigt das Bundesgesundheitsamt, die Zulassung der ohnehin zu hoch
dosierten Ampullen-Zubereitung (a-t 1 [1994], 15) zu widerrufen. Während der Hersteller weiterhin
Fehlinformationen verbreitet (vgl. Seite 30), liegen dem Amt inzwischen 19 "sehr schwerwiegende" Meldungen zu "irreversiblen Erblindungen,
Sehstörungen oder Gesichtsfeldausfällen" vor. Bei drei Personen ist die Schädigung bei Reexposition erneut aufgetreten. Sechs
Intensivpatienten erhielten den Säureblocker in der zwei- bis sechsfachen empfohlenen Dosierung intravenös. Beeinträchtigungen der Sehfunktion
wie verschwommenes Sehen, Schleiersehen oder Visusminderung werden bei den übrigen Personen nach Einnahme üblicher (20 mg) oder höherer
Tagesmengen per os beschrieben. Durchblutungsstörungen im Gefolge einer möglicherweise immunogenen Gefäßschädigung
könnten die Ursache sein. Hierauf deuten auch vier weitere Berichte mit Hörstörungen bis zum Hörverlust. Zwei Verdachtsfälle allergischer
Vaskulitis unter Omeprazol sind dokumentiert. |
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