"Heute sind ihr die Namen wieder eingefallen", werben Eisai und Pfizer für Donepezil (ARICEPT, a-t 1 [1997], 15) und bilden gealterte Hände ab, die ein Foto von zwei Kindern halten.1 Der
Cholinesterasehemmer soll die "Alltagskompetenz" von Personen mit milder bis mäßiger ALZHEIMER-Erkrankung verlängern.
Bislang liegt lediglich eine Dosisfindungsstudie vollständig vor, in der 161 Patienten 12 Wochen lang Donepezil (1 mg, 3 mg oder 5 mg) oder Scheinmedikament
einnehmen. 5 mg der Neuerung bessern demnach Testergebnisse für geistige Fähigkeiten geringfügig (im Mittel um 3,2 Punkte gegenüber
Plazebo auf einer Skala mit 70 Punkten, vgl. Ginkgo, Seite 111). Ein Einfluss auf die Fähigkeit, mit dem Alltag
zurechtzukommen, oder auf die Lebensqualität lässt sich nicht belegen.2,3 Das Fortschreiten der Erkrankung vermag der mit 8 DM pro 5-mg-
Dosis teure Cholinesterasehemmer nicht aufzuhalten.3 Wie beim bereits seit 1995 erhältlichen Tacrin (COGNEX, a-t 11 [1993], 124) stehen Belege eines besonderen Nutzens für Betroffene und deren Angehörige
aus.
Anwender müssen mit cholinergen Störwirkungen rechnen wie Übelkeit (11%), Erbrechen (5%) und Durchfall (10%) sowie Schlaflosigkeit (9%),
Müdigkeit (5%) und Muskelkrämpfen (6%). Bradykardien, plötzliche Bewusstlosigkeit und Herzleitungsstörungen (z.B. AV-Block) kommen
vor.4
FAZIT: "Auf der Basis der veröffentlichten Daten kann die Verwendung von Donepezil (ARICEPT) nicht empfohlen werden," folgert unsere
britische Schwesterzeitschrift Drug and Therapeutic Bulletin. 3 Wir schließen uns diesem Kommentar an.
1 | ARICEPT-Werbung, Ärzte Ztg. vom 2. Oktober 1997 |
2 | ROGERS, S. L. et al.: Dementia 7 (1996), 293 |
3 | Drug Ther. Bull. 35 (1997), 75 |
4 | ARICEPT-Produktmonographie, Nr. 100192-1097-15C/OPT |
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