Hoch dosiertes Omeprazol (ANTRA u.a.) nach endoskopischer Therapie blutender Ulzera: Bei aktiv blutenden Magen-Darm-Ulzera oder
solchen mit sichtbaren Gefäßstümpfen gilt die endoskopische Behandlung als Methode der Wahl - z.B. Thermokoagulation, Adrenalin
(SUPRARENIN u.a.)-Injektion. Der Nutzen einer zusätzlichen aggressiven säureblockierenden Therapie mit H2-Antagonisten oder
Protonenpumpenhemmern ist nicht belegt. Aus Hongkong wird jetzt über den Abbruch einer Studie berichtet, in der hoch dosiertes Omeprazol (ANTRA u.a.; 80
mg i.v. als Bolus, dann 8 mg/Stunde für 72 Stunden i.v.) mit Plazebo verglichen wird. In einer Zwischenauswertung vermindert Omeprazol die Rate erneuter
Blutungen innerhalb von 30 Tagen von 23% auf 7%. Beide Gruppen (noch aktive Blutung, Gefäßstumpf) profitieren. Vor allem frühe Blutungsrezidive
in den ersten drei Tagen werden verhindert. Omeprazol reduziert auch Transfusionsbedarf und Liegedauer der Patienten. Häufigkeit von Notoperationen und
Mortalität nehmen dagegen nur in der Tendenz ab. Im Anschluss an die Infusionen erhalten die Patienten abhängig vom Helicobacter-Nachweis eine
einwöchige Eradikations-Therapie und anschließend sieben Wochen lang täglich 20 mg Omeprazol oder acht Wochen lang nur Omeprazol. Die
Ulzera heilen gleich gut ab, unabhängig davon, ob zuvor der Protonenpumpenhemmer oder Plazebo infundiert wurde (LAU, J.Y.W. et al.: N. Engl. J. Med.
2000; 343: 310-6). Ohne Nachweis einer noch aktiven Blutung oder eines Gefäßstumpfes gilt das Rezidiv-Risiko nach einer Blutungsepisode als gering
(LIBBY, E.D.: N. Engl. J. Med. 2000; 343: 358-9). Für solche Patienten bleibt der Nutzen einer hoch dosierten Behandlung mit Omeprazol unbewiesen. Sie
sollten die übliche Ulkus-Behandlung erhalten. Bei parenteraler hoch dosierter Anwendung des Protonenpumpenhemmers sind Sehstörungen bis zur
Erblindung beschrieben (a-t 1993; Nr. 11: 122 und 1994; Nr. 11: 110), -
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