TÖDLICHES LEBERVERSAGEN UNTER PIOGLITAZON (ACTOS) |
Das erste Glitazon-Antidiabetikum Troglitazon (USA: REZULIN) kam wegen Hepatotoxizität mit Todesfolge weltweit vom Markt und in Deutschland
gar nicht erst in den Handel (a-t 1997; Nr. 12: 127). Nun wird nach Rosiglitazon (AVANDIA, a-t 2000; 31: 66-7) auch Pioglitazon (ACTOS) mit tödlichem Leberversagen in Verbindung gebracht. Ein 63-
Jähriger entwickelt nach dreimonatiger Einnahme von Pioglitazon zusätzlich zur Dauertherapie mit dem Kalziumkanalblocker Lercanidipin (CARMEN,
CORIFEO) und kurzzeitiger antibiotischer Therapie mit einem Cephalosporin Gelbsucht mit Unwohlsein. Bilirubin ist 20-fach, die Transaminasen sind mehr als 30-fach
erhöht. Anamnestisch gibt es keine Hinweise auf Alkoholabusus, ebenso liegen keine Zeichen einer chronischen Leberschädigung vor, die
Hepatitisserologie ist negativ. 36 Stunden nach Krankenhausaufnahme entwickelt der Patient eine Enzephalopathie und Azidose und stirbt neun Tage später.
Histopathologisch finden sich zusätzlich zu einer Leberfibrose Parenchymschäden mit Zeichen einer Fettleberhepatitis und Mallory-Körperchen. Nach
Ansicht der Autoren spricht der zeitliche Zusammenhang für Pioglitazon als Auslöser des tödlichen Leberversagens vor dem Hintergrund einer
möglicherweise durch Diabetes oder doch durch Alkohol vorgeschädigten Leber.1 |
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