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Proktokolitis nach Diclofenac-Suppositorien: Nach fünftägiger Anwendung von jeweils drei Diclofenac-Zäpfchen (VOLTAREN u.a.) steigt die Stuhlfrequenz bei einem 63-Jährigen auf bis zu 20 blutige Defäkationen pro Tag, zudem tritt Fieber auf. Bei unklarer Diagnose werden zunächst Ciprofloxacin (CIPROBAY u.a.) und Metronidazol (CLONT u.a.), später Mesalazin (SALOFALK u.a.) verordnet. Diclofenac wird abgesetzt. Die Beschwerden bilden sich langsam über Wochen zurück. Sigmoidoskopisch lassen sich eine gerötete, ödematöse Rektumschleimhaut mit Fibrinbelägen und Kontaktblutungen erkennen (NETZWERK-Bericht 13.526). Schmerzen im Unterbauch, blutiger Durchfall und hämorrhagische Kolitis können nach oraler oder rektaler Anwendung des Antirheumatikums auftreten. Im Rahmen des NETZWERKs berichteten wir mehrfach darüber (a-t 1994; Nr. 11: 110; 1996; Nr. 10: 103). Endoskopisch sind häufig Ulzerationen, unspezifische Erosionen und konzentrische Stenosen sichtbar. Histologisch ähneln die Befunde meist einer ischämischen Kolitis (PÜSPÖK, A.M.D. et al.: Dis. Colon Rectum 2000; 43: 685-91). Im Gegensatz zu den typischen Störwirkungen nichtsteroidaler Antirheumatika im oberen Gastrointestinaltrakt sind Entzündungen unterer Darmabschnitte jedoch weniger bekannt und werden daher vermutlich häufig übersehen.

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