"Grippe"-Impfstoffe 2014/15

Aufgrund mehrerer Anfragen geben wir einen Überblick über das aktuelle Angebot von "Grippe"-Impfstoffen - obwohl bestehende Rabattverträge die individuelle Produktauswahl stark einschränken. Die Zusammensetzung der Virenstämme der Vakzinen der Saison 2014/15 entspricht der der Vorsaison. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt auch bei gleich gebliebener Antigenzusammensetzung die erneute Impfung im Herbst für alle Personen ab 60 Jahre sowie als Indikationsimpfung für bestimmte Personengruppen.1 Die Datenlage, auf die sich das jährliche Ritual der Impfung stützt, ist allerdings dürftig (vgl. a-t 2008; 39: 101-2). So ist beispielsweise weder hinreichend belegt, dass Menschen über 65 Jahre profitieren, noch, dass geimpftes ärztliches und pflegerisches Personal Bewohner von Pflegeeinrichtungen seltener ansteckt als ungeimpftes.2,3 Die konventionellen i.m.-Impfstoffe dürfen für Kinder ab sechs Monate verwendet werden, mit Ausnahme von AFLURIA (ab fünf Jahre), das bei Kindern unter fünf Jahren auffällig häufig Krampfanfälle ausgelöst hat (a-t 2010; 41: 106). Für Alternativ-Impfstoffe zu den konventionellen i.m. zu injizierenden trivalenten Vakzinen fehlen aussagekräftige Belege klinischer Wirkvorteile. Dies gilt für adjuvantierte Impfstoffe wie das nur für Personen ab 65 Jahre zugelassene FLUAD, die seit 2013 erhältliche tetravalente Vakzine INFLUSPLIT TETRA (zwei Influenza-B-Stämme statt nur einem) und den nur für Kinder und Jugendliche zugelassenen, ebenfalls tetravalenten, aber intranasalen Lebendvirusimpfstoff FLUENZ (a-t 2012; 43: 74-5). Der schlecht verträgliche intradermale Impfstoff INTANZA (a-t 2009; 40: 75) sowie der virosomale Impfstoff VIROFLU werden für die Saison 2014/15 nicht angeboten. In der nachfolgenden Tabelle vergleichen wir die formalen Eigenschaften der Vakzinen hinsichtlich möglicher Rückstände, Nadelschutz bei fest verbundenen Kanülen, Länge der Kanülen und Kosten pro Dosis für Packungen mit einer sowie zehn Fertigspritzen gemäß Listenpreisen. Abschläge und Einsparungen durch regionale Rabattverträge sind nicht berücksichtigt.

© 2014 arznei-telegramm, publiziert am 19. September 2014

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