Arzneimittel-bedingte Depressionen: 172 im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION dokumentierte Verdachtsmeldungen betreffen Depressionen. Von elf in diesem Zusammenhang begangenen Selbstmordversuchen enden zehn tödlich. "Spitzenreiter" bei der Auslösung von Depressionen ist mit 21 Berichten Flunarizin (SIBELIUM u.a., vgl. a-t 6 [1996], 61), gefolgt vom Malariamittel Mefloquin (LARIAM, 16 Berichte, a-t 3 [1996], 31). Unter den Gyrasehemmern Ofloxacin (TARIVID, 8 Berichte), Ciprofloxacin (CIPROBAY, 3 Berichte) und Norfloxacin (BARAZAN, 2 Berichte) werden 13 Menschen depressiv. Sechs von ihnen begehen Selbstmord (vgl. a-t 8 [1995], 87). Mehrfach genannt werden zudem FSME-Impfstoff (FSME-IMMUN u.a., 5 Berichte), das Antiallergikum Loratadin (LISINO, 3 Berichte), das Virustatikum Aciclovir (ACIC, ZOVIRAX, 3 Berichte) sowie die CSE-Hemmer Lovastatin (MEVINACOR, 2 Berichte) und Pravastatin (PRAVASIN u.a., 1 Bericht). Nach einer kürzlich von der australischen Arzneimittelbehörde veröffentlichten Liste, die die Verordnungszahlen berücksichtigt, führt Mefloquin in der Auslösung von Depressionen, gefolgt von dem Antiepileptikum Vigabatrin (SABRIL), dem unlängst vom Markt gezogenen Appetitzügler Dexfenfluramin (ISOMERIDE; a-t 10 [1997], 108), Ciprofloxacin und den Statinen Pravastatin und Simvastatin (ZOCOR u.a.; ADRAC: Austral. Adv. Drug React. Bull. 17 [1998], 3). Auch Retinoide (s. unten) und Kalziumantagonisten können Depressionen auslösen. Einer schwedischen Studie zufolge geht insbesondere die Einnahme von Diltiazem (DILZEM u.a.) mit erhöhtem Suizidrisiko einher (LINDBERG, G. et al.: Brit. Med. J. 316 [1998], 741) |
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