Indikationen und Risiken der Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME-IMMUN, ENCEPUR): Die Arzneimittelkommission in Köln weist darauf hin, daß die Übertragung von FSME-Viren durch Zeckenbiß ein seltenes Ereignis ist. Im deutschsprachigen Raum finden sich Naturherde in begrenzten Gebieten von Baden-Württemberg, Bayern und Österreich. Mit 60 bis 120 FSME-Erkrankungen soll in Deutschland pro Jahr zu rechnen sein. "In den neuen Bundesländern herrscht seit Mitte der 70er Jahre eine ruhige epidemiologische Situation (endemische Latenz)" (vgl. a-t 11 [1991], 105). Da der Arzneimittelkommission eine Reihe von Verdachtsmeldungen über Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems bis hin zu Krampfanfällen, Enzephalomeningitis und postvakzinaler Schwerpunktneuritis nach FSME-IMMUN zugingen und die Diskussion "über den Grad der Wahrscheinlichkeit des Zusammenhangs zwischen aktiver Impfung und Verdachtsfällen" unerwünschter Wirkungen noch nicht abgeschlossen ist (vgl. a-t 8 [1992], 82), empfiehlt die Kommission, "die Indikation sorgfältig zu stellen und die Patienten ausführlich über Nutzen und Risiko der Impfung aufzuklären" (Dtsch. Ärzteblatt 90 [1993], C-680). Über Störwirkungen der Impfung berichteten wir zuletzt in a-t 6 (1991), 50; 9 (1991), 83; 5 (1992), 48 und 8 (1992), 81. |
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